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Sweet Chestnut - Edelkastanie  
Schlüssel: Tiefste Verzweiflung
Tiefste Verzweiflung aufgrund eines unerwarteten Schicksalsschlags oder einer scheinbar ausweglosen Situation
Zustand vollkommener innerer Leere ohne jede Hoffnung; fühlt sich selbst von Gott verlassen
totale Ausweglosigkeit, weiß nicht mehr ein noch aus
kann sich nicht mit seinem Schicksal abfinden und kämpft verzweifelt dagegen an
fürchtet, an seinem Los zu zerbrechen
Überwältigender innerer Schmerz, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit
Dr. Bach schrieb über Sweet Chestnut folgendes: "Dies ist [das Heilmittel] für jene schreckliche, entsetzliche Verzweiflung des Gemüts, in der man meint, daß die Seele selbst ihrer Vernichtung entgegengehe.[Das ist] die hoffnungslose Verzweiflung jener, die das Gefühl haben, daß sie die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht haben." Das ist äußerste Seelenqual. Das Gemüt ist an den Punkt gelangt, an dem es meint, nicht noch mehr ertragen zu können. Es hat der Belastung bis zum Äußersten standgehalten; nun ist alles nur noch Leere, die Vergangenheit ebenso wie die Zukunft. Erschöpfung und Verlassenheit von Gemüt und Körper sind total. Ein Patient schilderte diesen Zustand in seinem Brief: "Ich denke, ich weiß - obwohl ich körperlich nicht sehr tapfer bin -, was es heißt, in eine Welt gestoßen zu sein, in der Anblick nicht gleich Sehen und Klang nicht gleich Hören ist, und in der der nächste Mensch Millionen von Meilen fern ist, eine Welt, wo selbst der Tod einem nicht zu Hilfe kommen kann." Die Sweet Chestnut-Menschen haben einen starken Charakter. Sie neigen nicht zu Selbstmord, wie zum Beispiel der Cherry Plum Typ. Ihre Emotionen haben sie voll unter Kontrolle, und ihre Qual behalten sie für sich. In dieser Hinsicht ähneln sie den Agrimony-Menschen, die ebenfalls ihre Schwierigkeiten für sich behalten, aber die Pein von Sweet Chestnut ist bei weitem größer. Die Hoffnungslosigkeit von Sweet Chestnut ist tiefer, akuter als jene, die Gorse-Menschen spüren. Der Sweet Chestnut Typ leidet in einer Intensität, die fast das von Menschen Ertragbare übersteigt. Wer solche entsetzliche Verzweiflung erlebt und sich gegen sie behauptet, hat oft das Gefühl, er müsse gegen seinen Willen oder Absicht zerbrechen. Ein Patient, der jahrelang unter diesem Zustand gelitten hatte, schrieb: "Ich habe das Gefühl, an das Ende von allem gekommen zu sein. Ich glaube, daß ich nicht einmal mehr würdig bin zu beten; die Zukunft ist vollkommenes Dunkel. Ich habe keine Hoffnung, keinen Frieden. Ich stehe ganz im Leeren und bin so allein."

Der positive Aspekt von Sweet Chestnut ist bei jenen zu finden, die - obwohl ihre Seelenqual so groß ist, daß sie unerträglich scheint - ihren himmlischen Vater um Hilfe bitten können und ihre Hoffnung auf Ihn werfen. Dann - so sagte Dr. Bach - "wird der Hilfeschrei erhört, und das ist der Augenblick, in dem Wunder vollbracht werden." Wer je diese Form des Leidens erlebte, hat Verständnis und den inneren Wunsch, allen anderen zu helfen, die verzweifelt sind.
 
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